Zur Podcast Folge 7 Warum vegan leben: FÜR DIE TIERE -> Wussten ihr das bereits über Schweine?

ⓒ Pixabay
Schweine haben einen schlechten Ruf. Sie gelten in vielen Köpfen als dumm oder dreckig. Das stimmt allerdings nicht, sie sind intelligent wie Primaten. Und verglichen werden sie oft mit einem 3-jährigen Kleinkind.
In eine Studie, die 2021 durchgeführt wurde, kamen einige verblüffende neue Erkenntnisse über die Schweine zu Tage. Die Studie wurde am 11. Februar 2021 bei Frontiers of Psychology, Comparative Psychology veröffentlicht.
Die Ergebnisse überraschen mich ehrlich gesagt nicht. Wissenschaftlich wurde mit der Studie bestätigt, dass Schweine sehr sozial sind. Schweine leben in der Wildnis in sozialen Familienverbänden zusammen. Ihr erlangtes Wissen wird innerhalb der dieser Gruppe weitergegeben. Das heißt, dass ein Ferkel ständig von ihrer Mutter und ihren Tanten lernt.
Sie sind hochsensible Tiere, die mit uns Menschen kommunizieren und interagieren können. Schweine besitzen ein Langzeitgedächtnis. Sie schaffen es noch 6 Monate später sich an Problemlösungen von Versuchsanordnungen zu erinnern und es zu lösen.
Den Schweinen wurde bei einen Versuch eine Aufgabe am Computer gestellt. Dabei war zu beobachten, das die Tiere beim Lösen der Aufgaben sich untereinander helfen. In diesem Versuch nahmen die zwei Hausschweine, Omelette und Hamlet und zwei Minischweine, Ebony und Ivory teil. Die Schweine lernten als erstes, wie sie den Joystick mit ihrer Schnauze bewegen können. Im Anschluss haben die Tiere die Funktion eines Bildschirms kennengelernt. Bei dem weiteren Verlauf des Experiments lernten die Schweine, mit dem Joystick einen Cursor über den Bildschirm bewegen zu können. Die Schweine haben im Versuch den Zusammenhang zwischen dem Bewegen des Joysticks und der Bewegungen des Cursors auf dem Bildschirm verstehen. Die darauf folgende Aufgabe lautete: Die Schweine sollten den Cursor so führen, dass absichtlich verschiedene Bildschirmkanten berührt wurden. Bei Erfolg hörten die Tiere einen Ton und erhielten eine Belohnung. Alle Schweine konnten die Aufgabe trotz fehlender Greifmöglichkeiten und schlechtem Sehvermögen problemlos bewältigen. Das war für die intelligenten Tiere keine Herausforderung. Vielleicht fragt ihr euch, das die Aufgaben nur erfüllt wurde, das es zur Belohnung Futter für die Versuchstiere gegeben hat. Denn so las es sich auch zuerst für mich, das der Anreiz alleine durch die Belohnung mit einer Futtergabe passierte. In dem Versuch stellte sich heraus, dass den Schweinen die Interaktion mit den Menschen ebenso wichtig war. Der Lernerfolg der Versuchsschweine und ihre Ausdauer konnten durch Lob, Berührungen und anderen sozialen Zuspruch gesteigert werden.
Weil es darum geht, ALLEN Schweinen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Sie sind intelligente und soziale Tiere. Sie kommunizieren mit Menschen. Es besteht kein Unterschied zwischen einem Schwein oder einem Hund, einer Katze.
Gibt es das Ur-Schwein? Wie wurde das „arme Schwein“ zum Nutztier?
Die erste Domestikation der Schweine fand in der Jungsteinzeit im Osten statt. Von hier gelangten die Tiere mit Bauern nach Europa. Durch die Paarung mit in Europa ansässigen Wildschweinen wurde der asiatische Genpool immer stärker zurückgedrängt. Bereits vor 5000 Jahren sind die östlichen Gene vollständig aus dem Genom der modernen Schweine verschwunden.
Heute besitzen nur noch vier Prozent der Schweine die alten Gene in ihrer DNA. Die europäischen Hausschweine haben also in Europa genetisch eine vollständig neue Identität erhalten. An der Bindung der Tiere an den Menschen hat sich dadurch nichts verändert

ⓒ Pixabay
Warum ist es dennoch möglich, Schweine wie eine Ware/ ein Produkt zu behandeln?
Meiner Meinung besteht eine dringende ethische Verpflichtung, die Haltung der Schweine zu verbessern und ihren natürlichen Bedürfnissen anzupassen.
Alle Menschen sollten wissen, dass es sich bei Schweinen um einzigartige, empfindsame Lebewesen handelt. Nur einen Nutzen für uns Menschen aus den Tieren zu ziehen ist durch nichts zu rechtfertigen. Damit das Schweinefleisch billig an die Konsumenten abgegeben werden kann, der Lebensmittelhandel Preisaktionen für Schweinebraten & Co machen kann, werden die Tiere unter schlechten Bedingungen in Massentierhaltungen gehalten. Zahlreiche Krankheiten und der breite Einsatz von Antibiotika sind die Folge. Mit ein Grund warum viele Antibiotika bei zahlreichen Menschen nicht mehr wirken.
Jedes Tier bzw. Lebewesen hat ein Recht auf ein artgerechtes und erfülltes Leben.