V-Labes neues Logo seit 2023: | ⓒ Wikipedia Das V-Label

Da es keine staatliche Kennzeichnung für vegetarische oder vegane Produkte bisher gab, hat erstmals die Swissveg es für die Produktkennzeichnung verwendet. 1996 wurde es der Europäischen Vegetarier-Union (EVU) das V-Label international verbreitet. Heute wird das V-Label in Deutschland von ProVeg (ehemals der Vegetarierbund, VEBU) vertreten.

Die Verbraucher:innen können so besser erkennen, welche Lebensmittel sich für ihre Ernährungsweise eignen. Es wird in zwei Kategorien unterschieden, ob es sich um ein vegetariches oder um ein veganes Produkt handelt. 2023 hat das V-Label eine Neuauflage erhalten. Das V-Label für vegetarische Produke hat genau die entgegensetzten Farben, wie das Vegan Logo erhalten. Schaut euch die aktuellen Varianten des V-Logs direkt unter der Überschrift meines Artikels an.

Zuvor haben die beiden V-Labes fast identisch ausgeschaut und waren nur durch den unterschiedlichen unterschiedlichen Schriftzug „vegan oder vegetarisch“ zu unterscheiden. Damit es einfacher für die Verbraucher ist, auf einen Blick vegetarisch oder vegan zu unterscheiden, hat wurde das Logo für die vegetarischen Produkte neu aufgelegt.

Bisheriges V-Logo bis 2023 ⓒ Wikipedia Das V-Label

Das V-Label ist laut aktueller Umfrage das bekannteste Label für vegetarische und vegane Produkte auf dem europäischen Markt. 64 % der befragten Deutschen erkannten das V-Label laut dem Gütesiegelmonitor. In der Umfrage wurde außerdem bestätigt, das es als ein vertrauensvolles Gütezeichen abgeschnitten hat. Diese Befragung wurde mit den bisherigen Labels, die bis 2023 Gültigkeit hatten, (kleines Bild) durchgeführt.

Das Label: Vegan Blume

ⓒ Vegan Society Vegan Blume/ Vegan Trademark

Die Vegan Blume wird weltweit von der Vegan Society in England vergeben. Im Jahr 1944 gründete Donald Watson Vegan Society.  Der Brite hat auch das Wort VEGAN ins Leben gerufen: das sich aus dem Anfang und dem Ende des Wortes VEGetariAN ableitet.  

Mit der Vegan Blume werden insgesamt 40.000 vegane Produkte, wie Lebensmittel, Kosmetik und auch Textilien ausgezeichnet. In England ist die Vegan Blume unter dem Namen Vegan Trademark bekannt. Seit 1990 vergibt die Vegan Society die Vegan Blume. Es erleichtert Vegan:innen die Produkte zu finden, die für ihren Ernährungs- oder Lebensstil bevorzugt werden.

Für Deutschland ist die Vegane Gesellschaft Österreich der zuständige Ansprechpartner.

Es gibt klare Vorgaben, die ein Produkt erfüllen muss, damit es die Vegan Blume erhält:

• Weder bei der  Herstellung , der Entwicklung des Produktes dürfen tierischen Produkte oder tierische Nebenprodukte oder aus Tieren gewonnene Rohstoffe verwendet werden oder verwendet worden sein. Die Vegan Society definiert unter dem Begriff ‚Tiere‘ alle Wirbeltiere und mehrzellige wirbellose Tiere.

• Die Unternehmen dürfen weder für die  Herstellung Tierversuche durchführen oder Dritte damit beauftragen.

• Falls ein Unternehmen, vegane und auch konventionelle Produkte herstellt, müssen zuvor alle Maschinen gründlich gereinigt werden, bevor sie wieder mit veganen Stoffen in Berührung kommen.

• Hat ein Produkt gentechnisch veränderte Organismen (GVOs) enthalten, besteht eine Kennzeichnungspflicht auf der Verpackung

• Untersagt ist die  Herstellung oder Entwicklung von GVOs durch Tier Gene oder durch von Tieren gewonnene Substanzen.

Auch wer auswärts essen geht im Restaurant, kann Gerichte finden, die mit der Vegan Blume auf der Speisekarte ausgezeichnet sind. Um das zu erreichen, muss das Restaurant die Lieferketten der verwendeten einzelnen Zutaten zurückverfolgen können und keine davon darf verändert werden.

Das Restaurant muss entweder ausschließliche vegane Gerichte anbieten oder es garantieren, dass vegane und nicht-vegane Gerichte strikt getrennt voneinander zubereitet werden. Falls das nicht möglich ist, müssen in jedem Fall die Oberflächen und Küchengeräte gründlich gereinigt werden. Die ausdrückliche Empfehlung von der Vegan Society ist  jedoch, unterschiedliche Küchengeräte zu nutzen, um Kontakt oder kreuzen von veganen und Speisen mit tierischen Inhaltstoffen zu vermeiden.

Das Label Vegan Blume ist in der Kritik : Wie ist die Kontrolle?

Die Vegan Blume ist ein in die Kritik geraten, da es über die Kontrollen wenig  Informationen gibt. Die Vegan Society erklärte auf Nachfrage von Utopia, das Produkte, die mit der Vegan Blume ausgezeichnet werden sollen, i. d. R. ein als E-Paper erhalten. Die Vegan Society vergleicht die einzelnen Rohstoffe mit ihrer internen Datenbank ab. Sollten Unklarheiten bestehen, werden die jeweils einzelnen Inhaltsstoffe genauer untersucht oder getestet. Es können Besuche bei der Produktionsstätte durchgeführt werden. Diese sind aber nicht bei jedem Unternehmen, die für ihr Produkt die Vegane Blume erhalten möchten durchgeführt.

Die Auszeichnung oder die Lizenz für die Vegan Blume gelten für zwölf bis 24 Monate. Im Anschluss kann es dann 12 Monate erneut werden. Auch hier läuft es ohne Kontrollen ab.

Die Unternehmen müssen bei einer Verlängerung der Vegan Blume der Vegan Society lediglich versichern, dass die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe des zu prüfenden Produkts nicht geändert wurde. Sollte eine Änderung vorgenommen werden, muss es sofort der Vegan Society mitgeteilt werden. Wie oft Betriebe darüber hinaus kontrolliert werden, ist unklar.

So kann ein Produkt die Vegan Blume tragen, ohne dass der herzustellende Betrieb zuvor  besichtigt wurde. Genau da liegt die Schwierigkeit, das die Vegan Society, mit ihrem Sitz in England, Betriebe auf der gesamten Welt zu überprüfen und zu zertifizieren. So kann leider nur bedingt sichergestellt werden, dass die herzustellenden Betriebe sich an die strengen Vorgaben für den Erhalt der Vegan Blume halten.

Die Zertifizierung der Vegan Blume ist weit verbreitet. In den großen Drogerieketten und hier besonders auf Kosmetikprodukten ist die Vegan Blume häufig zu finden. Bei mir zu Hause habe ich für euch geschaut. Innerhalb kürzester Zeit habe diese drei Produkte gefunden, die alle die Vegan Blume tragen:

Links Sonett Orangen Kraftreiniger, Mitte Not Planet B Duschgel, rechts 2-Minuten Polenta von Davert

Vorsicht vor eigenen Schriftzügen oder Labels der  Unternehmen !

Ich habe bei den letzten Einkäufen, die Augen offengehalten. Es gibt  veganen Logos, bei denen ich euch zur Vorsicht rate! Etliche Produkte haben einen veganen Schriftzug oder ein veganer Logos auf der Verpackung und dieses wurde nicht geprüft. Es ist  schlicht und einfach vom Unternehmen selbst gestaltet worden.

Das heißt für uns als Verbraucher :  es ist kein zertifiziertes Label!

Dabei ist völlig unklar, ob das jeweilige Unternehmen mit dem selbstgewählten Logo oder veganen Schriftzug, die Produkte sorgfältig oder generell geprüft haben. Es kann außerdem sein, dass sich tierische Inhaltsstoffe oder tierische Hilfsstoffe in dem Produkt enthalten sein können. Auf den Produkten können die Inhaltsstoffe vegan sein, dennoch kann das es vorkommen, das es zuvor an Tieren erprobt oder getestet wurde. Es ist eine reine Vertrauensfrage, wie ihr mit selbstgebastelten und nicht zertifizierten veganen Logs oder Schriftzüge umgehen möchtet.  

Ich habe euch ein Beispiel mitgebracht, von einer Eigenkreation, die weder das V-Label oder die vegane Blume aufgedruckt haben . Ihr müsst selbst entscheiden, ob ihr dem Aufdruck des jeweilligen Unternehmen Vertrauen schenken möchtet.