Zur Folge 9 – Fatale Folgen: Abholzung und Rodung des Regenwaldes zum Sojaanbau für Futtermittel in der Massentierhaltung – Gen-Soja ist es schädlich? Ist die Artenvielfalt in Gefahr?

Zur Folge 9 – Fatale Folgen: Abholzung und Rodung des Regenwaldes zum Sojaanbau für Futtermittel in der Massentierhaltung – Gen-Soja ist es schädlich? Ist die Artenvielfalt in Gefahr?

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Warum wird für den Sojabohnenanbau die Regenwälder abgeholzt?

Seit 1960 hat sich die globale Anbaufläche von Soja vervierfacht! Insgesamt auf insgesant 100 Millionen Hektar weltweit. Hierfür wird Soja hauptsächlich in den USA und in Südamerika angebaut. Dafür muss Platz geschafft werden, dass die riesigen Soja-Monokulturen entstehen können, werden die Regenwälder und andere Ökosysteme wie die artenreiche Cerrado-Savanne gerodet.

Besonders dramatisch ist die Lage in der südamerikanischen Amazonas-Region: In den Jahren 2004 bis 2013 verschwand dort im Schnitt jede Minute eine Regenwaldfläche so groß wie etwa drei Fußballfelder.

Die Frage, ist es denn okay, wenn ich Soja-Produkte esse?

Ich kann euch beruhigen, lediglich 2% der Sojabohnen verzehren wir Menschen direkt.

Der weltweit stetig steigende Bedarf von Weideflächen für die Rinderzucht sowie von Anbauflächen für Futtermittel (Soja und Getreide) für die Massentierhaltung führt zu Entwaldung und dem Verlust der wertvollen Tropenwälder. Vor allem der Fleischhunger der westlichen Nationen treibt diese Entwicklung voran. 98% der Soja Ernte werden an Tiere verfüttert. Hiermit ist der Irrglaube widerlegt, das „Veganer:innen“ an der Abholzung des Regenwaldes die tragende Verantwortung haben. Die Frage die ich mir gestellt habe, gibt es keine

Alternative zu der Sojabohne, die als Futtermittel verwendet werden könnte und auch in Europa wachsen würde?

Allerdings! Es könnten die Futtererbsen Futterbohnen , Lupienen sowie kultivierte Sojabohnen verwendet werden. Beim biologischen Landbau sind diese Leguminosen sogar unentbehrlich in der Fruchtfolge. Denn sie bereichern den Boden mit Stickstoff an und würden einen mineralischen Dünger überflüssig machen.

Weitere Lektüre findet ihr unter den Titel:

Wie schaut es mit den Anbauländern aus, profitieren die nicht vom Soja?

Die Soja Bohnen für den Futtermittelanbau gehören zu den Cash Crop Soja. Hinter diesem Begriff verbergen sich Investoren und Agrarkonzerne, die den überwiegend in Südamerika für den Export angebaut werden. Damit sind die Länder fast reine Rohstoffexporteure. Die Soja-Ausfuhren bescheren den Ländern Steuereinnahmen, da die reichen meist westlichen Industriestaaten mehr zahlen als die einheimische Bevölkerung.

Durch den Anbau der Monokulturen für die Sojapflanzen wurd durch die Rodung und Abholzung in der Natur ein enormer Schaden angerichtet. Auf den neu gewonnenen Ackerflächen entstehen Monokulturen- Diese Flächen werden mit Düngemitteln (wie Grund Up oder Monsanto) großflächig behandelt und die Ernte erfolgt mit großen Maschinen, die weitere Schäden an den Böden und Umgebung anrichten.

Keiner möchte GEN-SOJA !

Es ist egal, ob in Deutschland und Europa es möchte kaum jemand genetisch manipulierte Lebensmittel essen. Bei Produkte, die Gentechnik enthalten, müssen deshalb die Verpackung gekennzeichnet werden und sind damit praktisch fast unverkäuflich. Allerdings gilt dies nicht für Fleisch, Eier oder Milch von Tieren, die mit genetisch verändertem Futter ernährt werden. Über diesen Umweg ist massenhaft Gen-Soja in unseren Lebensmitteln enthalten. Nur Bio-Hersteller schließen Gentechnik aus.

Warum ist Gen-Soja schädlich für die Umwelt?

Die Auswirkungen auf die Umwelt und auch auf die gesundheitlichen Auswirkungen von Gen-Soja sind bisher nur unzureichend erforscht und bekannt. Auf den angelegten Feldern, auf denen Gen-Soja angebaut ist, breiten sich immer mehr Wildkräuter aus, die gegen das Herbizid Roundup immun sind. Um diese Pflanzen zu beseitigen, muss inzwischen ein ganzer Cocktail hochgiftiger Chemikalien eingesetzt werden. Gentechnik bedeutet hier also nicht weniger Chemie, sondern leider immer mehr.

Schadet das Pflanzenschutzmittel Roundup den Böden und der Umwelt und auch unserer Gesundheit?

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Das Total-Herbizid Roundup basiert auf dem Wirkstoff Glyphosat. Im Vietnamkrieg wurde diese Chemkalie als Entlaubungsmittels unter dem Begriff „Agent Orange“ eingesetzt wurde und hatte damals schreckliche Missbildungen bei Kindern verursacht. Dieses Mittel wurde weiterentwickelt und unter Beimischung von Netzmitteln macht Roundup noch toxischer als Glyphosat allein.

Leider wurde die dringende Empfehlung des deutschen Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), den problematischen Stoff Tallowamin in der Mischung zu ersetzen, hat der Hersteller Monsanto Widerspruch eingelegt.

Viele unabhängige Studien zeigen, dass Roundup Zellen schädigt – und zwar bis hin zur Nekrose, einem Zustand, in dem Zellen unkontrolliert absterben und so schwerste Gewebeschäden nach sich ziehen können. In den Gen-Soja-Anbaugebieten wurde eine abnorme Rate an Geburtsdefekten nachgewiesen. Darüber hinaus zeigt die Forschung, dass Roundup das Erbgut schädigt, in das Hormonsystem eingreift, die Reproduktion erschwert, krebserregend ist und die Nerven schädigt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) der UN hat am 20. März 2015 Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend für Menschen“ eingestuft. Auch die vier in der Landwirtschaft benutzten Insektizide Malathion, Diazinon, Tetrachlorvonphos und Parathion fallen darunter. Hier der Bericht vom Bundesumweltamt für euch einige Artikel zum Nachlesen. Der Hertsteller Bayer hat dieses auf seiner Homepage.

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Zurück zum Soja: Da der Marktpreis für Soja sehr stark schwankt ist die Bohne ein begehrtes Spekulationsobjekt an den Rohstoffbörsen ist. Und für die ausländischen Agrarkonzerne wie Monsanto bedeutet der Verkauf des Gensoja-Saatgutes zusammen mit dem darauf abgestimmten Düngecocktail ein Milliardengeschäft.

Ist die Artenvielfalt in Gefahr?

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Alexander von Humboldt war einer der Ersten der die Artenvielfalt bei seinen Reisen durch Lateinamerika fetgestellt hat. Hier ein kleiner Auszug:

Ist aber auch die Fülle des Lebens überall verbreitet, ist der Organismus auch unablässig bemüht, die durch den Tod entfesselten Elemente zu neuen Gestalten zu verbinden, so ist diese Lebensfülle und ihre Erneuerung doch nach Verschiedenheit der Himmelsstriche verschieden…..Je nährer dagegen die Tropen: desto mehr nimmt Mannigfaltigkeit der Gestaltung. Anmut der Form und des Farbgemisches, ewige Jugend und Kraft des organischen Lebens zu.

Ansichten der Natur – Alexander von Humboldt

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Latitudinaler Biodiversitätsgradient – Von Fachleuten wird der Tropengürtel aufgrund dieser Tatsache als Breitengradient des Artenreichtums bezeichnet. Schätzungen zu Folge kommen in den Tropenwäldern Zweidrittel aller bekannten Tier und Pflanzenarten vor, obwohl diese Wälder nur etwas 12% der Landfläche einnehmen. Durch die Veränderungen durch Abholzungen und Rodungen ( s.o.) reagieren besonders Regenwälder (und auch Korallenriffe) besonders sensibel auf bestimmte Umweltverändeungen.

Ökosysteme wie Regenwälder und Korallenriffe reagieren besonders sensible auf bestimmte Umweltveränderungen, manchmal schon auf das Verschwinden einer einzigen Art..
Manche Insekten, Vögel, Fledermäuse oder Affen bestäuben nur eine ganz bestimmte Art oder Gruppe von Pflanzen und Bäumen. Wird der Bestäuber ausgerottet, kann das zu einer fatalen Kettenreaktion führen. Mit dem Tod des Bestäubers kann zum Beispiel auch eine Baumart für immer verschwinden, die wiederum die Lebensgrundlage für andere Pflanzen, Pilze, Moose oder Tierarten ist. Häufig ist es nicht möglich vorherzusehen, ob das Verschwinden einer einzelnen Art große oder kleine Veränderungen bewirken würde. Daher ist ein umfassender Schutz der gesamten Vielfalt der Arten eine wichtige Vorsorgemaßnahme, um funktionierende Ökosysteme zu erhalten. Eine hohe Vielfalt wiederum ist wichtig für die Widerstandsfähigkeit eines Ökosystems. Die Widerstandskraft und der Widerstand gegenüber Störungen dämpfen die Auswirkungen von Eingriffen des Menschen. Sind sie hoch, hat das Ökosystem eher die Chance wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Ist der Eingriff des Menschen in das Ökosystem jedoch zu stark, die Zerstörung zu groß, kann auch ein sehr widerstandsfähiges Ökosystem sich nicht mehr erholen und wird für immer verloren gehen. Der Regenwald ist sowohl Heimat für zahlreiche Tiere als auch Apotheke, Wasserspeicher und Klimaregulator unseres Planeten. Die Vernichtung des Regenwaldes hat auch für den Menschen weitreichende Konsequenzen. Durch die Abholung und Rodung des Regenwaldes sind die Folgen gleich doppelt klimaschädlich. Einerseits geht die CO2 Speicherfunktion der Bäume verloren und gleichzeitig ihre Photosyntheseleistung. Und natürlich verlieren viele Lebewesen durch die Rodung und Abholzung des Regenwaldes ihre Heimat und Lebensgrundlage. Mehr dazu von Klaus Rohe in seinem Artikel Breitengardienten im Artenreichtum – Breitengradienten in der Bioversität.

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